Foto: © Elke Paland
Foto: © Elke Paland

Parole: Pfifferling oder Pilze suchen mit Muddi :)

Es war einmal eine Elke, die wollte unbedingt endlich mal in die „Familien“-Geheimnisse der Pfifferling-Pilzverstecke eingeweiht werden. (Ungeschriebenes Gesetz: Pfifferlingverstecke werden von Pilzsucher KEINEM verraten!!!
So begab sie sich mit ihrer Mutter in den Wald und wurde so lange hin und her geleitet, bis sie locker hätte ausgesetzt werden können und wie Gretel (ohne Hänsel) – nie wieder zurück gefunden hätte. Da sie aber eine Mutter hat, die genug zu Essen im Kühlschrank hatte und ihre Tochter nie im Leben ausgesetzt hätte, war sie guter Dinge, dass sie genauso wieder aus dem Wald hinausfinden würde, wie sie hinein kam.


Immer sagte meine Mutter- ..und das musst du dir merken… und ….dann musst du in dieser Senke gucken… und …ab hier müssen wir im Zickzack da durch gehen…  und….jetzt wirst du sicher gleich welche finden….  und   …jetzt gehen wir mal in die Richtung…
OK, ich tat immer brav, was mir befohlen und es entfläuchte mir ein Freudenjauchzer, wenn ich hier und da einen kleinen gelben Vertreter seiner Art- zart unter irgendwelchen Tannennadeln, Waldgräsern und Blättern hervorleuchten sah. Meist – das hatte ich gelernt- war er nicht alleine, sondern hatte irgendwelche „Verwandten“ in unmittelbarer Nähe.


Meine Mutter allerdings schien einen Spezialblick zu haben und röntgenmäßig durch diese Sichtbarrikaden blicken zu können. Vielleicht hinterließen die kleinen „Frechteile“ jedoch auch irgendwelche Spuren, die nur sie sehen konnte oder es liegt –und da hat sie dann einfach Pluspunkte- an ihrer geringen Höhe von 1,56 m, die dem Waldboden dann doch näher ist, als meine, die dafür im Gegenzug die blöden Spinnweben einfing, die wie Fangschnüre manchmal direkt in meinem Gesicht klebten.


Meine Mutter jedenfalls ging ständig in die Knie, schnitt hier einen ab und da zwei und allmählich war ich mehr damit beschäftigt zu beobachten, wie sie einen nach dem anderen fand, an dem ich scheinbar sogar vorbei gelaufen war, als mich auf die eigentliche Suche zu konzentrieren. Aber keine Sorge- irgendwann kam auch ich mal an eine Stelle, auf der die Kammeraden so groß waren, dass ich schon mit Blindheit geschlagen hätte sein müssen, hätte ich sie nicht erkannt. Sie sprangen mir ja schon freiwillig in mein Pilzkörbchen.
Ich weiß nicht, woran es liegt, aber wenn man Pilze sucht, dann bricht eine Art Magie über einen, ein Rausch- vielleicht in Ermangelung von kleinen Goldklumpen- eine Art Pilzrausch. Generell ist es übrigens –nebenbei bemerkt- möglich, sich beim „Anknabbern“ von gewissen Pilzen ebenfalls in einen Rausch zu begeben. Ich würde das allerdings keinem empfehlen, denn wer zu viel „knabbert“ kann locker in die ewigen Jagdgründe des Waldes entschwinden (so ähnlich stand es jedenfalls im Pilzbuch- nur ohne die Jagdgründe).


Ich liebe es jedenfalls Pilze zu sammeln- zumindest die, die ich kenne und die mir gestatten, sie aufgrund ihrer netterweise höher wachsenden Stiele auch wahrzunehmen. Ein bisschen verstecken dürfen sie sich ja, das ist ja gerade der Reiz an der Sache, aber bei Pilzen, wie den „Tarnkappen-Pfifferlingen“ wird’s dann doch schwer. Allerdings bin ich ja jetzt im

Pilzsucherlevel: Pfifferling“ aufgestiegen.

Das Abzeichen für Steinpilze, Maronen, Wiesenchampignons, Boviste, Grünlinge, Hexenröhrlinge, Butter- und Birkenpilze, Schirmpilze, grause Glucken und Rotkappen habe ich schon. Auch das Antipilzabzeichen für Fliegenpilze, Knollenblätterpilze, Kremplinge, Stinkmorcheln und einige der Gegenspieler der guten Pilze habe ich.

Und damit bekommt man schon sein Pilzkörbchen voll (also natürlich mit denen, die einen am Leben lassen :)
In diesem Sinne, fröhliches Pilzesuchen, wenn‘s dann wieder so weit ist….
 

 

KLeiner Bericht über das Pilzesammeln in Brandenburg und Pilzbestimmungsstellen

 

 

 

 

Autorin: © Elke Paland   Foto: © Elke Paland

Zurück zur Übersicht