Operation geglückt, Patient schon tot - oder -

Die Muscheln müssen mit... ~ Samoa

 

Bei unseren Strandwanderungen fanden wir oft tolle Muscheln, die wir jeweils am Abend jurymäßig sortierten und bei Nichtgefallen über unsere Brüstung der Terrasse ins Meer schmissen.

Wir fanden jedoch auch 6 absolut unschlagbar schöne, braune Muscheln, die seeeehr stanken. Da mein Wunsch groß war, sie (nicht stinkend) mitzunehmen, überwand ich mich zum chirugrischen Eingriff, übergoss die Muscheln zuvor mit kochendem Wasser und startete die Operation unter Zuhilfenahme einer gebogenen Sicherheitsnadel und dem assistierenden Einsatz von "Oberschwester Leon", "die" mit der Sägeklinge des Taschenmessers die ziemlich widerspenstige Muschel versuchte festzuhalten. "Schwester Leon" weigerte sich jedoch, die Stinkemuschel mit geübtem Griff herauszuziehen, so dass ich das alleine versuchen musste. Es ersparte "ihr", wie "sie" sagte, drei Herpesgrieben.

Die Operation war nach 1 Stunde (mit Ekelfaktor 27) fast vollständig abgeschlossen, wobei es eine weitere halbe Stunde dauerte, den Gestank von allem, mit den Muscheln in Berührung gekommenen Dingen (vor allem den Händen), wieder loszuwerden.

Da die Patienten schon vor der OP tot waren, konnte man diese als gelungen erachten und ich blickte mir die nun nicht mehr stinkenden Schönheiten mit Stolz und Freude über unseren schönen Fund an.

 

An dieser Stelle sei erwähnt, dass (mein Mann) Leon* (zurück) in Berlin meinte, den Hauch eines Restgeruchs - ohne mein Wissen- durch einen 20 minütigen Kochvorgang im heißen Wasser- zu vollenden und es so schaffte, nebst jenem leichten Geruch, auch alle schönen Punkte der Muschel wegzukochen. Ich hätte ihn "umbringen" können!!!!!

 

Autorin: © Elke Paland   Foto: © Elke Paland                                                                                                                                                            *Name geändert       

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