Foto: © Elke Paland
Foto: © Elke Paland

Geburtstagsgeschenk 007

 

Es war einmal ein Geburtstagsgeschenk, das in Form eines harmlosen, hübsch verzierten Umschlags auf dem Tisch mit einem Gutschein aufwartete. Oh- wie schööööön- ein Sicherheitsfaaahrrtraininnng– *lächel* (ein Lächeln, das die Gefahren der Welt in einer Gedankenblase in sich barg).

Nun gut, irgendwie hatte ich es mir ja auch irgend wann einmal gewünscht, aber was würde mich da erwarten?


Sicher werden sie es nicht so gefährlich gestalten, dass ich nach so einem „Geschenk“ in Gips verpackt und mit Schleife verziert, wieder zu Hause ankomme, dachte ich mir.
Also kam auch so etwas wie zögerliche, sich steigernde Freude auf und irgendwann saßen wir dann alle (also all die anderen Beschenkten, freiwillig Angemeldeten und ich) um einen großen Tisch, wurden über die Trainingsvorgaben instruiert und es durfte losgehen.

 

Mein Beifahrer war ein kleines Walkie- Talkie, das auch – genau wie jeder andere Beifahrer, angeschnallt werden musste (immerhin konnte es gefährlich werden) und das sogar mit mir sprach. Also von Ferne- (in Sicherheit)- sprach der Fahrtrainer-  mit quäkender Stimme die Übungen durch das unschuldige kleine Metallgerät. Natürlich hörten Alle alles!

So sollten wir Vollbremsungen vollbringen, bei denen wir nicht einfach mal die Hand vom Steuer reißen und das auf der Rückbank liegende Gut schützen sollten, sondern uns. Wir wurden durchgerüttelt beim Fahren (vielleicht sollte das ein Erdbeben simulieren),  sollten extrem schnell und mit viel Gas in die Kurven gehen und dadurch testen, ab welchem Moment der Wagen ausbrechen würde. Wir wurden auf spiegelglatte Fahrbahnen gelockt und drehten uns (also mein altes Auto zumindest), wie kleine Kreisel…. Huiiiiii…

 

Sicher war manch ein Manager mit seiner Luxuskarosse glücklich über die standhafte Räderstellung und das nicht Ausbrechen aus der Fahrbahn- aufgrund technischer Raffinessen, aber irgendwie wären sie sicher auch gerne wie ich, die kleine 007 Agentin gewesen, die so richtig Aktion unter „der Haube“ hat. Naja, jedenfalls hatte ich recht bald die Angstschwelle überwunden und dachte mir: „Die machen das schon so, dass ich nicht über die riesige Wiese rausche und mich überschlage, weil mein kleiner Lupo meint, den Anweisungen nicht Folge leisten zu wollen (können).

Im Übrigen wurde ich durch meine nicht so guten Hinterräder und mein nicht auf dem „neusten Stand der Technik Vehikel“ öfter mal erwähnt: „Woll‘n wir doch mal sehen, wie sich jetzt der Lupo verhält“. Mein Lupi hat es nicht persönlich genommen, sondern sein Bestes gegeben (und ich auch- immerhin waren wir ein Dream-„Aktion“-Team).

 

Dann kam die Stelle, an der wir durch Fontänen fahren, bzw. ihnen ausweichen sollten. Wann ich jemals im Leben in solch eine Situation kommen würde, war mir zwar schleierhaft, vielleicht in Amerika, wenn mal ein Hydrant explodiert oder auf einer Wildwassersafari, bei der ich garantiert nicht mit einem alten, kleinen, harmlosen Lupo fahren würde, aber ich dachte: „OK, das macht sicher Spaß, dann rein ins Vergnügen und Aufgabe in Angriff genommen“. Das blöde war nur….

 

Ich fuhr los, gab also- wie befohlen richtig Stoff und in dem Augenblick, ich dem ich so wirklich konzentriert das Adlerauge auf diese blöden unberechenbaren Fontänen und Seiten-Wasserangriffe richtete, da sagte doch dieses Mikro in Form meines „fürsorglichen“ Trainers….: Und jetzt sehen wir gleich, wie die noch lächelnde Fahrerin des Lupos nass wird, weil sie vergessen hat, ihre Fensterscheibe herauf zu kurbeln.

In Bruchteilen von Sekunden war klar, dass ich keine Chance hatte, auch noch irgendetwas zu ändern und Zack Bum- war ich mit einer vollen Seitenladung Wasser geduscht. Ganz klasse- voll komisch- und voll peinlich!!!

Etwas gewässert kam ich dann an Sammelpunkt an. Die Lacher blieben nicht aus, aber dennoch hatte ich nun zu all meinem Aktionwissen auch noch die einfache Weisheit erlernt: „Fahre nie bei Sturmflut und Wellengang mit offener Scheibe“ :-)

In diesem Sinne, ab durch die Mitte..

Eure Elke

PS: Der Duden erklärt das Wort "Missgeschick" wie folgt ;-)

 

Durch Ungeschicklichkeit, Unvorsichtigkeit hervorgerufener peinlicher, ärgerlicher Vorfall.

 

Wie wahr :(

 

 

 

Autorin: © Elke Paland   Foto: © Elke Paland

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