wenn ich bei einem Waldspatziergang Goethe träfe.

Einen Mann, der 100te von Gedichten, Versen und Texten in seinem Kopf bewegte und zu Papier brachte, den die Natur inspirierte, die Musik begleitete und der mit vielen anderen großen Meistern in Kontakt kam, um das einzige, was ihn wirklich bewegte zu teilen, nämlich seine Worte  und seinen Geist. Ja, das, was ihn ihm vorging, das, was seine Welt formte.   

Das wäre wirklich genial!!!

 

Einst schrieb ein Lehrer folgenden Spruch in mein Poesiealbum: "Gedanken wechseln die Köpfe und nehmen ihre Form an".

Damals fand ich diesen Spruch so blöd, einfach weil ich ein kleines Grundschulmädchen eher auf hübsche Sprüche und Glitzerbilder stand und so eine Spruch nicht verstehen konnte oder wollte.

Heute ist er - weil vielleicht so merkwürdig aufgenommen- einer der wenigen, die mir verhaften blieben und obendrein stimmig.

Gedanken wechseln die Köpfe!

Was nützen dem Menschen Gedanken, wenn sie die Köpfe nicht wechseln können, wenn sie nicht wachsen können durch "geteilt werden"?

Nichts!

Sie würden im Nichts verschwinden, nichts bewirken, nichts erreichen und würden entsprechend ihres NICHTSNUTZES eines Tages versiegen.

 

Würde ich also mit Goethe ein Stück des Weges gemeinsam gehen, so würde ich an seinen Lippen hängen und erfahren wollen, welche Gedanken ihm durch den Kopf gingen, sie mit meinen vergleichen, ein wenig darüber reden und wir würden uns wieder verabschieden. Unser Gedankengut wäre vermischt, wir würden das Gespräch nachschwingen lassen und vielleicht - oder ganz bestimmt- einen kleinen Teil mit in unser Leben nehmen- ob nun genutzt oder nicht.

 

Und genau das ist es, was so schön ist am Leben.

Wir können uns mitteilen, wir können reden, denken, lesen, schreiben, wachsen, können uns  mit den alten Meistern beschäftigen und "jungen" Meister lauschen...

 

Ich liebe es so und wer weiß, vielleicht treffe ich ja eines Tages Konfuzius beim Waldspatziergang ;-)

 

In diesem Sinne

euch einen gedankenreichen und Gedanken austauschenden Tag.

Eure Elke