Ärger - der überdimensionale Teddybär oder der Kurzhaarterrier? 

Wir gehen nichts ahnend, so "mir nichts, dir nichts", unserem Tages"geschäft" nach und plötzlich ist er da- PENG-. Mit breitem Grinsen und höhnischem Lachen erwischt er uns genau da, wo es am meisten weh tut, wo es uns reizt, wo wir wie ein HB Männchen in die Höhe schießen könnten, dort, wo der Blutdruck meint ansteigen zu müssen und die hektischen Flecken den Hals wie eine platte Pfannkuchenkette umschließen.

Die Worte wollen sich im Kopf formen, aber irgend ein Hormon lässt sie in ein Kauderwelschknäul verheddern und gestattet gerade keine konstruktiven Argumente, die einem später wieder einfallen würden. Ach hätte man doch das oder jenes noch gesagt :-)

Foto © Elke Paland

 

Was geschieht denn da mit uns, warum ärgern uns ganz bestimmte Dinge immer wieder aufs Neue? Und selbst, wenn wir uns schon 100 Mal darüber geärgert haben, könnten wir es locker 130 Mal wiederholen.

Was schaut man neidisch auf die ruhigen, besonnenen, reflektierenden, lächelnden und den Ärger wegsteckenden Menschen!

Wo stecken die den Ärger denn hin? Irgendwo muss der doch landen, sich anstauen, raus wollen!

 

Gibt es eine körperliche "Ärgerschrumpfstation" - mit "Einschweiß- und späterem Ausscheidefaktor"? Und warum hab ich so was nicht? Wieso ärgern sich manche Menschen mehr als andere? Wie sieht denn das blöde "dicke Fell" aus. Sichtbar ist es nicht, denn wenn es sichtbar wäre, wären manche warscheinlich überdimensionale Teddybären und ich eine "Kurzhaarterrier".

Aber da man angeblich lernen kann, seinen Ärger in Schach zu halten, wird mir bei längerem Üben sicher ein Fell wachsen. Allerdings glaube ich allmählich nicht mehr dran.

In bestimmten Situationen würde der kleine Slapstick dann so aussehen, dass ich "OHHHMMMM" schaffe, durch Training, den Ärger in Zaum zu halten (innerlich sogar stolz, so besonnen zuzuhören, dem anderen gestatten, seinen Ärger loszuwerden- in welcher Form auch immer) - "OHHHMMMMM 2", 

Ich merke zwar, wie mein Kuschelfell gerade kürzer wird, aber noch wärmt es, schützt mich und lässt mich gefasst und besonnen drein blicken.

Aber irgend ein Wort, eine Empfindung, eine Reaktion- irgend etwas veranlasst mich dann, von meinem Pfad abzukommen mein "OHHHMMM wird zu einem OOOHHHHGGGRRRRR", mein Fell verwandelt mich in eine Nacktschnecke und zwar eine, die wenig später zu einem kleinen Springteufel werden kann.

Ärger kann in Zaum gehalten werden (durch Training), ich kann auch analysieren, was mich ärgert und ihn besser in den Griff bekommen, wenn ich ihn kenne, bzw. die Beweggründe meines Gegenübers verstehe (auf sein WIE mal nicht höre), aber es ist eine große Herausforderung, fast schon eine Lebensaufgabe, das zu lernen und jeder darf sich eine "ich war gut-Münze" in das "Ärgerschwein" packen, der es schafft!

 

Die kleinen Auslöser des Ärgers heißen oft "Bevormundung", "Unverständnis", "Gleichheitsverletzung"...

 

What to do?

 

Ehrlich, dazu gibt es Bücher über Bücher, Psychologen ohne Ende....

Ein Tipp, den ich geben kann ist der, dass das, was eigentlich sofort aus dem Mund schlüpfen möchte, nicht gleich entschwinden darf, auch wenn man platzen könnte.

Zum einen ermöglicht es uns, die Worte zu sortieren, das Gegenüber zu reflektieren und wir machen uns nicht zum Horst, sondern könnten es sogar schaffen, dass wir aus so einem Gespräch mit gutem Gefühl heraus gehen. Das schwierigeste daran ist, seiner Linie treu zu bleiben, denn, sowie wir sie verlassen (müssen), ist alles im Eimer und wir haben erst das nächste Mal wieder eine Chance :-)

 

OK- hier könnte man jetzt noch Berge an Worten schreiben, aber ich lasse es gut sein.

Wichtig ist nur, dass wir stets versuchen sollten, dem anderen erst einmal zuzuhören und ein Verständnis aufzubauen, warum er/sie gerade zum grummelnden Stubentiger mutiert.

 

In diesem Sinne einen ärgerfreien Tag und viele Spaß beim Üben...

Eure Elke

 

 

Wenn wir unserem Ärger freien Lauf lassen,

machen wir ihn nur stärker

Dalai Lama

  


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